Dijon

Es ist kurz nach 6 Uhr und ich bin bereits wach und habe nicht schlecht geschlafen. Ein Kissen hätte mir noch gefehlt, obwohl ich eines dabei habe und irgendwie war mir bei jeder Drehung das Lenkrad im Weg. Die nächste Nacht werde ich den Beifahrersitz zum Schlafen benutzen, mal schauen wie dies wird. Eigentlich sind da ja nur zwei Taschen im Weg, das Material im Fussraum könnte wohl bleiben.

Ich mache mir einen abgelaufenen Getreidekaffe mit dem neuen, auf den Geburtstag geschenkt bekommenen Gaskocher. Wir hatten uns dafür entschieden, da dieser weniger Platz weg nimmt als der normale Camping-Gaskocher den ich sonst habe.

Ein erster Blick in die empfohlene Camping App zeigte erneut folgendes. Mit einem Dachzelt auf einen normalen Parkplatz geht nicht. Somit fallen die meisten Parkplätze für uns weg. So gut wie kein Parkplatz hat eine Toilette und wenn dann nicht durchgehend offen. Was nutzt es mir wenn beim Parkplatz ein Einkaufscenter sogar mit Dusche ist, wenn dies von 20 – 08 Uhr geschlossen hat?

Wir werden hier noch überlegen müssen wie wir das lösen werdne.

Doch da kam die nächste Ernüchterung. Bei jedem Campingplatz in der Beschreibung steht: „Sanitäranlagen dürftig – dreckig – usw“ Das lässt schlimmes befürchten. Wobei auch die Sanitäranlagen im aktuellen Camping desolat waren. Sie waren meist dreckig, der Boden nass weshalb man nie weis was das für eine Flüssigkeit am Boden ist und auf einer von 4 Schüsseln fehlte die Klobrille.

Nun gut, wir werden heute im Lauf des Tages entscheiden welchen Platz wir spontan anfahren werden.

Die idee ist diese Ferien sich treiben zu lassen. Kein Stress wann wir wo sein wollen, das einzige Ziel ist am Montag Disneyland zu besuchen und dazu haben wir genug Zeit. Notfalls stellen wir das Fahrzeug auf einen der vielen Parkplätze beim Park, es wird schon gehen.

Aber für mich ist klar, um später flexibler zu sein muss eine Toilettenlösung her. Trockentrenntoiletten scheinen eine gute Lösung zu sein. Doch wie mit einem Auto umsetzen. Ich habe keinen Bereich wo ich diese hinstellen könnte damit man etwas Privatsphäre hat. Klar könnte ich ein Tarp irgendwo spannen und die Toilette in dessen Schutz stellen, aber so wirklich privat wäre das nicht, besonders wenn 2 Meter nebenan der nächste Camper steht. Hier muss noch eine Lösung gesucht und gefunden werden.

Notfalls könnten wir dies auch jetzt schon umsetzen, kleine Abfallsäcke hätte ich dabei, das benötigte Streu für die Trockentrenntoilette könnte man sicher vor Ort in einem Zoogeschäft kaufen.

Nun sitze ich hier, trinke meinen Getreidekaffe, schreibe diese Zeilen und warte darauf das meine Kidds wach werden. Um einerseits das Dachzelt wieder abzubauen und andererseits um gegen 8 Uhr endlich die bestellten Backwaren zu holen und zu frühstücken und dabei merke ich voller Schrecken, wir haben etwas vergessen – die Bettflaschen. Auch haben die Kidds die Kissen wohl im Kofferraum übersehen und haben diese Nacht ohne Kissen geschlafen.

Heute geht es nach dem Frühstück zuerst los Richtung Dijon. Wir werden uns die Stadt anschauen und danach sehr wahrscheinlich über die Autobahn (ca. 3 Stunden Fahrt, Maut frei ca. 4 Stunden) Richtung Disneyland und den spontan ausgesuchten Campingplatz anfahren. Wenn es die Zeit zulässt werden wir von dort aus Paris erkundigen und wenn alles so läuft wie es soll, erwartet uns am nächsten Tag bereits DisneyLand Paris. Wir freuen uns sehr darauf.

Die Kidds sind wach, das Frühstück gegessen, Zeltplatz ist aufgeräumt, los geht es nach Dijon.

Ein Parkplatz war mit der App schnell gefunden. Allerdings stand in der App wenige Gehminuten vom Zentrum entfernt. Keine Ahnung was der Beschreiber des Parkplatzes als Zentrum meint oder ob wir das Zentrum nicht gefunden haben, aber wenige Gehminuten ist für mich etwas anderes.

Die Stadt selber war überschaubar mit ihren Gassen und Läden die auch am Sonntag offen hatten. Ein Geschäft hat gefühlt 3 Millionen Senfsorten verkauft dazu noch Gewürze und andere feine Dinge. Gerne hätte ich diverse Senf gekauft, aber ich befürchte 2 Wochen die Hitze des Fahrzeugs hätte dieser nicht überlebt.

Hier hatten wir auch den ersten Kontakt zu öffentlichen Toiletten. Eigentlich sehr speziell, sie reinigen sich nach jeder Benutzung selber und man hat 20 Minuten Zeit, dann muss man die Toilette wieder verlassen.

Zurück im Fahrzeug angekommen haben wir unseren nächsten Campingplatz den Camping Municipal Les rives des Paris angesteuert. Wir haben es zeitlich gerade noch geschafft bevor er geschlossen hat.
Am Emfpang konnte man englisch, man hat uns Instruiert und ich habe für 3 Nächte 170 EUR bezahlt. Ziemlich viel wie ich finde, besonders wenn man sich den Camping anschaut. Es hat 2 Toiletten Anlagen. Eine ist offen, die andere ist in einem Haus. Die offene ist ziemlich dreckig, WC Boden dreckig, die Schüsseln öfters mal dreckig, Duschenboden dreckig. Die Anlage im Gebäude war ich kurz drin, schien sauberer zu sein. Da es aber nur 4 Toiletten dort hat und diese bei meinem Besuch gerade besetzt waren, kann ich über den Zustand keine Aussage machen. Die Becken zum Geschirr waschen sind derart dreckig, das man das saubere Geschirr nirgends hinstellen möchte.

Ein grosser Pluspunkt sind die Basketball Plätze, die interessanten Gaucho Grills, die im freien stehenden Fittnesgeräte und die Waschmaschine, welche 4 Euro kostet. Der Platz selber ist gross, ziemlich viele Bäume und sehr ruhig. Man hat das Gefühl das hier entweder keine Kinder sind oder alle sich nicht getrauen zu spielen.

Was ich auch negativ finde, man ist an einem Fluss, hat aber keine Möglichkeit darin zu schwimmen da es nirgends einen Zugang gibt. Dafür gibt es kurz ausserhalb des Camping eine Strandbar. Etwas entfernt ein Ponyhof das Werbung für „Fete de Pony“ am 11. Juni macht. Hat lange gedauert bis wir gemerkt haben es ist JuNi nicht JuLi.

Nach unserer Ankunft haben wir noch etwas die Gegend erkunden. Da unser Standplatz recht gross war, habe ich mich entschlossen mein Zelt ebenfalls aufzustellen und im Zelt zu schlafen. Muss sagen, die neue Matratze ist echt bequem und vorallem schneller aufgepumpt als die alte die ich hatte.

Von Roger

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